Montag, 28. April 2014

Für ein Ungeborenes bekomme ich schon ganz viel mit

Geborgen fühle ich mich in dieser mütterlichen Wärme, schlage meine Äuglein auf und muss mich immer wieder daran gewöhnen, dass es hier nicht ganz so hell ist. 


Meine Finger sehe ich aber dennoch, ebenso meine Füße und ich spiele ziemlich gerne mit meinen Zehen. Die wackeln ganz lustig, wenn ich mich anstrenge und nach ihnen greife. Noch lieber lutsch ich aber an meinen Fingern oder aber ich schau mich einfach um und lausche, was da draußen so los ist.





Alles ist still, Mama scheint also zu schlafen. Schade, denn nichts ist schöner, wenn sie mit mir redet oder mich streichelt. Ich streck mich dann immer ihren liebevollen Händen entgegen und genieße. Langsam wird das aber schwer und ab und an höre ich, wie Mama dann ein "Aua" von sich gibt. Mit fast 46 cm bin ich aber auch schon ziemlich groß und Platz habe ich auch nicht mehr so viel. Aber noch fühle ich mich wohl und möchte noch nicht heraus. Huch was war denn das jetzt? Da legt sich etwas auf Mamas Bauch und horcht. Ach stimmt ja, mein großer Bruder ist bei uns und er streichelt mich auch immer ganz lieb und horcht, was ich mache. Auch das finde ich schön, nur nicht, wenn er so fiept. Dann bewege ich mich ganz heftig und will damit sagen "Hör auf!" Ansonsten ist mein Bruder aber lieb und auch meine Mama. Papa höre oder fühle ich dafür selten, was ich sehr schade finde. Wenn er aber da ist, freue ich mich umso mehr.


Ich zeige dann ganz stolz, wie ich mich bewege und recht fit bin. Es ist toll, wenn ich seine erstaunte Stimme höre und seine großen Hände fühle. Dann strecke ich gerne meine Fäuste heraus oder eben meine Füße. Mama sagt immer, ich werfe lustige Beulen in ihren Bauch. Klingt lustig und deswegen mache ich das auch sehr oft, wenn sie einfach nur daliegt und Stimmen hört, die ich gar nicht zuordnen kann. Sie nennt das Fernsehen oder Musik hören. Für mich sind das nur Geräusche, aber keine, die mich stören. Da stört es mich mehr, wenn sie zu dieser Frau geht, die mir immer auf den Bauch drückt. Ich mag das nicht und trete aus. Leider geht das auch nicht mehr so gut und deswegen dreh ich mich dann auch immer so gut es geht, weg. Witzig, denn Mama lacht immer und nennt es "Versteckspielen". Ich habe sogar schon einen Kosenamen. 

Wühlmaus.

Liegt wohl daran, dass ich mich so heftig bewege und auch sonst sehr aktiv bin. Es kommt halt immer darauf an, was ich höre und fühle oder wie es Mama geht. Oh nun ist sie wach und sanft werde ich geschaukelt. Ein Zeichen, dass sie aufsteht und essen will. Essen ist ja auch wichtig, immerhin will ich auch etwas abhaben. Am liebsten Vitamine, Eisen und alles, was dazu gehört. Immerhin muss ich noch wachsen und an Gewicht zunehmen. Mein Bruder scheint auch zu essen. Mama fragt ihn, was er essen möchte. Waffel mit Sahne, das kenne ich. Sie isst das auch gerne, aber meist  kommt zum Frühstück Obst oder Müsli. Ich weiß das, weil meine Mama mir immer sagt, was sie isst. Klingt vielleicht komisch, aber ich mag es, wenn sie mir alles erzählt, wenn wir fast alleine sind.

Es gibt aber auch Tage, da redet Mama kaum mit mir oder anderen. es geht ihr dann nicht so gut. Ich fühle das und meist ist es wohl die Angst vor meiner Geburt oder auch die Sorge, etwas nicht zu schaffen. Meine Mama ist jedoch sehr tapfer. Sie macht vieles ganz alleine und das macht mich stolz. Gerade jetzt wieder. Ich höre sie, dazu dieses Klopfen und man nennt das glaube ich, schreiben. Das macht sie oft, aber nicht mehr so oft wie vor einigen Monaten. Mama ist wegen mir nämlich oft müde und schläft. Oder sie ruht sich aus und macht sich fein, wie sie immer sagt.

Auch wenn ich mich wohlfühle, ich kann es kaum erwarten, meine Mama endlich kennenzulernen. Schon jetzt weiß ich, dass ich sie sehr, sehr lieb habe und es gut bei ihr haben werde.



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